Oh bella italia! Die Zahl der italienischen Kleinstädte, an die man sein Herz verlieren kann, scheint unbegrenzt. Lucca, das ich euch heute vorstellen möchte, ist genau so eine Stadt:

Lucca, das ist diese typisch italienische Kleinstadt mit endlos viel Charme und dem Lebensgefühl der Toskana. Mit 90.000 Einwohnern ist die Stadt dabei überschaubar und trotz ihrer Nähe zu Pisa und Florenz fallen die großen Touristenströme hier weniger ein – zum Glück! So kann man kleine Gassen, zahllose Kirchen und weite Plätze ganz in Ruhe entdecken.

Berühmtester Sohn der Stadt ist sicherlich Giacomo Puccini. Aber Lucca hält sich vornehm zurück, gedenkt dem Komponisten mit einem Museum und einer Statue, aber konzentriert sich keineswegs nur auf den Musiker. Zu Recht, denn auch Puccinis Zeit liegt deutlich später als die Hochphase Luccas im Spätmittelalter.
Von dieser Zeit zeugt in der Stadt noch viel, vor allem die alte Stadtmauer, die Luccas Zentrum gänzlich umschließt. Für Euren Lucca-Besuch lohnt es sich dabei, sowohl auf der breiten Flaniermeile über die Mauer zu schlendern,als auch ins Innere hinab zu steigen: An den Eckpunkten des sternförmigen Festungsbauwerks bieten sich an vielen Stellen Einstiege. Die inneren Wege der Mauer werden dabei teilweise für Kunstinstallationen genutzt und bieten spannende Eindrücke von der Macht dieser Festungsmauer!


Innerhalb der mauerumschlossenen Altstadt liegt Luccas Reiz vor allem darin, durch das pulsierende Leben in den vielen Gassen zu schlendern: Zahllose Geschäfte, Cafés und Plätze laden ein, sich in das geschäftige Treiben des toskanischen Alltags zu stürzen. Dabei wirkt das Zentrum – gerade weil es so gut erhalten ist – riesig. Dennoch lässt sich alles gut fußläufig bewältigen.
Dieses Leben tobt vor allem in den Straßen rund um die Kirche San Michele in Foro und um die Piazza Anfiteatro. Letztere lässt in ihrer Form noch deutlich erkennen, dass hier einmal ein römisches Amphitheater lag, das sich im Mittelalter zu einem Platz wandelte.


Neben den Kirchen prägen Türme das Bild der Stadt. Aus jeder Gasse scheint sich ein Blick auf einen neuen, stumpfen Torre zu öffnen. Wahrzeichen der Stadt ist dabei der Torre Giunigi, der durch seinen Baumbewuchs auf der Turmspitze aus der Menge der Türme hervorsticht.


Ich kann euch Lucca also nur ans Herz legen. Natürlich ist die Stadt klein, aber mindestens für einen Tagestrip lohnt sie absolut. Aus Pisa, über das ihr hier lesen könnt, benötigt ihr mit der Bahn nicht einmal dreißig Minuten. Beide Städte könnten dabei ein schöner Ausgangspunkt sein, um von hier die Toskana zu erkunden. Wer es lieber studentisch und etwas abwechslungsreicher im Nachtleben mag, dem würde ich Pisa als Standort empfehlen; wer eher tägliches Treiben genießt und malerische Gassen zu schätzen weiß, der ist in Lucca richtig! Probiert es doch mal aus!