Kiew, die Hauptstadt der Ukraine, liegt trotz ihrer Geschichte, Kultur und trotz ihrer über drei Millionen Einwohner eher nicht auf der typischen Reiseroute vieler Touristen. Warum eigentlich nicht? Ich habe die Stadt für eine Woche besucht und war begeistert. Lest hier, warum Kiew ein echter Geheimtipp ist und euch eine Reise wert sein sollte!

Vielfältige Kultur & Architektur
Kiew ist baulich und kulturell eine Schatzkiste! Zugegeben, auch in meiner Vorstellung hatte ich einen Plattenbau-Moloch vor Augen – ein völlig falsches Bild! Das Stadtzentrum von Kiew quillt nicht nur über vor kulturellen Highlights, es lässt sich auch ganz wunderbar zu Fuß erkunden!
Kiew liegt auf mehreren (angeblich sieben) Hügel und trennt sich in eine Ober- und eine Unterstadt. Der seit der demokratischen Umsturzbewegung von 2014 fast jedem bekannte Maidan liegt genau an der Grenze zwischen der älteren Oberstand und dem im 19. ausgebauten unteren Zentrum. Allabendlich tummeln sich hier im Sommer die Kiewer und sitzen auf Treppenstufen, Mauern und Bänken, so dass fast südliches Flair aufkommt!
Der langgezogene, rechteckige Platz beeindruckt mit seiner großen Unabhängigkeitsstatue und wird an seinen beiden Enden vom sozialistischen Hotel Ukraina sowie von beeindruckendem Stalinbarock begrenzt. Wer nun an grauen Sowjetcharme denkt, der liegt völlig falsch, denn hier hat sich in den 1950er Jahren der Sozialismus tatsächlich selbst übertroffen und beeindruckende Repräsentationsbauten geschaffen. Das gilt auch für die Prachtmeile Khreshchatyk, die vom Maidan abgeht und die zentrale Achse der Unterstadt bildet: Rechts und links erblickt man sozialistischen Prunk, der der Bürgerwelt des 19. Jahrhunderts in nichts nachsteht. Die Embleme und Ornamente der Sowjetjahre finden sich unverändert an den Giebeln und Hausfassaden, obgleich die Straße heute alle großen Weltmarken beherbergt.

In den Seitenstraßen der Khreshchatyk finden sich viele wunderschöne Bürgerhäuser des 19. Jahrhunderts, nicht selten mit Jugendstil-Fassaden. Auch das Parlament, der Sitz des Präsidenten sowie etliche Theater und Museen lassen sich bequem erschlendern. Dabei wechselt man hier an der Grenze zwischen Ober- und Unterstadt immer wieder von einem Hügel auf den nächsten – ganz schlecht sollte man also nicht zu Fuß sein.


An die mittelalterliche Stadt erinnert in Kiew dagegen wenig. Erhalten ist das Goldene Tor. Ansonsten liegt der Charme der Stadt gerade im Wechselspiel aus bürgerlichem Glanz des ausgehenden 19 Jh. (Zar Nikolaus I. ließ die Stadt in den 1880er Jahren aufwendig umgestalten) und sozialistischen Relikten ganz unterschiedlicher Art.

Ebenfalls wenige Fußminuten vom Maidan entfernt befindet sich der Doroha-Park, der sich dem Fluss zuwendet und neben dem Stadion von Dynamo Kiew vor allem den gigantischen Bogen der Völkerfreundschaft sowie etliche kleine, liebevolle Denkmäler enthält, z.B. die Liebesbrücke oder die Skulptur für Luigi und Mokrina, die sich 1944 im Krieg kennenlernten, als Italiener und Ukraninerin auf zwei verschiedenen Seiten des Eisernen Vorhangs lebten und sich 2004 wiedertrafen. Der Park selbst liegt hoch über dem Dnjepr und bietet von einer eigenes eingerichteten Plattform einen famosen Blick über den Fluss.


Unbedingt sehenswert ist auch die bombastische Statue „Mutter Heimat“ die in Erinnerung an den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg noch immer ihr Schild mit Hammer und Sichel gute 60 Meter hoch über den Dnjepr streckt. Hier findet sich sowjetische Erinnerung pur mit allem dazugehörigen Brutalismus, aber auch die Umwidmung in die ukrainische Geschichte lässt sich fassen, beispielsweise durch die riesige Nationalflagge oder das Museum im Sockel der Statue (unbedingt besuchen!).


Das Herz der Orthodoxie
Nein, nicht Moskau bildet das Herz der (russischen) Orthodoxie, sondern Kiew, wo sich im Mittelalter die Kiewer Rus erstreckte und die ersten christlichen Mönche ihre Schrift aus Byzanz mitbrachten. Kiew, später vom russischen Zaren als Jerusalem des Ostens bezeichnet, zeigt das noch heute mit einer schier unendlichen Vielfalt an prachtvollen orthodoxen Kathedralen, Kirchen und Klöstern. Vieles wurde zwar im Laufe der Jahrhunderte zerstört und verwahrloste nicht zuletzt in der Sowjetzeit, erstrahlt aber heute in neuem Glanz.


Das heutige Herz dieser Orthodoxie bildet das Zusammenspiel von Sopienkirche und Michaelskloster. Beide befinden sich nur knapp 10 Fußminuten (und einen Hügelaufstieg) vom Maidan entfernt in der Oberstadt und liegen sich an zwei Enden der Straße Volodymyrska gegenüber.
Die Sophienkathedrale bildet den Sitz des Kiewer Metropoliten. Umrundet von einer eigenen Mauer, wirkt das Gebäudeensemble wie eine Stadt in der Stadt. Der Eintritt kostet zwischen 4 und 8 Euro, aus meiner Sicht reicht das kleine Ticket, das die Museen ausspart.
Auf der anderen Seite der Straße, gute 300 Meter entfernt, blickt man auf das nicht weniger stolze und nicht weniger pompöse Michaelskloser (hier ist der Eintritt frei). Beide Anlagen beeindrucken durch ihre Ausdehnung, ihren Prunk und durch erkennbare Volksfrömmigkeit – und sind doch nicht die größten Kirchen Kiews – werden sie doch vom Höhlenkloster noch einmal übertroffen.


Ich selbst habe einen Kirchentag eingelegt und bin vom Michaelskloster die erneut nur ca 15 Minuten Fußweg zum Andreassteig gegangen, dessen Anfang von der Andreaskirche gesäumt wird. Der Andreassteig, eine traumhafte Kopfsteinpflasterstraße, erinnert an die verlorene Altstadt, denn das heutige Kiewer Zentrum erhielt seine Form im späten 19. Jahrhundert. Hier ist man dann auch mitten im touristischen Trubel, überall wird Nippes verkauft, überall wird für Fotos Pose gestanden. Oft bleibt man in Kiew als Tourist alleine unter Einheimischen, nur hier, am Andreassteig (und am Maidan) zeigt sich ein anderes Bild.

Das unumstrittene religiöse Highlight Kiews ist jedoch das Höhlenkloster. Der Name täuscht, denn obwohl das Kloster auf den Höhlen ehemaligen Erimiten steht, befinden sich 95% der gigantischen Anlage überirdisch. Hier reihen sich Kirchen an Kirchen und selbst vom mächtigen Glockenturm aus lässt sich nur schwer ein Foto der Gesamtanlage schießen.
Für nur 130 Gwynja (4€) kann man alle Teile des Klosters besichtigen. Den Höhepunkt bilden die zwei Höhlenanlagen, die Gänge keinen Meter breit, nur mannshoch und nur mit Kerzen beleuchtet. Platzangst ist hier eher hinderlich. Verlaufen kann man sich in den weiß getünchten Gängen allerdings nicht, man folgt automatisch einem vorgegebenen Weg. Dennoch bietet es sich an am Eingang Kerzen zu kaufen, schon aus Gründen der Pietät: Das Höhlenkloster ist mehr Wallfahrtsort als Touristenattraktionen, viele Gläubige schienen mir gezielt zur Verehrung in die Höhlen zu gehen. Dementsprechend muss man sich hier auch noch strenger als in anderen orthodoxen Kirchen kleiden: Frauen benötigen ein Kopftuch und bedeckte Beine, auch Männer sollten nicht im Tanktop erscheinen. Entsprechende Tücher werden aber kostenlos ausgegeben.

Belohnt wird man dafür mit spannenden unterirdischen Tunneln, in deren Seiten gläserne Sarkophage eingelassen sind, die mit Kuss und Verbeugung verehrt werden. Und wenn man Glück hat, stockt es plötzlich im Höhlengang, Chorale werden angestimmt und ein Pope öffnet einen der Glassarkophage, damit ein jeder den einbalsamiertem Leichnam küssen kann. Platz- und Berührungsangst sollte man hier wirklich nicht haben!

Das Höhlenkloster bietet darüber hinaus wunderbare Blicke auf den Dnjepr und spannende Kontraste, weil sich vom Glockenturm die zahllosen Plattenbauten auf der anderen Flussseite abzeichnen. Zudem liegt Mutter Heimat fast direkt neben dem Kloster (ca. 10 Minuten Fußweg) – auch hier könnte der Kontrast nicht größer sein!

Es gibt noch unzählige weitere Kirchen, die ich unmöglich aufzählen kann. Herausgehoben sei die sehenswerte Vladimirkathedrale unweit vom Goldenen Tor. Es gibt darüber hinaus eine Synagoge und eine kleine deutschsprachige Kapelle (St. Katharinen fast direkt neben dem Dienstsitz des Präsidenten), die man jedoch schnell besichtigt hat.

Sonnenbaden am Dnjepr
Was Kiew an Meerblick fehlt gleicht der Dnjepr aus! Im Sommer laden mehrere Strandbäder zum Sonnenbaden am Fluss ein, einige sind mit Life Guards und Beach Bar versehen. Vor allem das zentrale Strandbad auf der Truchaniw-Insel lässt sich super in 20 Minuten zu Fuß aus dem Zentrum über eine eigene Fußgänger- und Radfahrerbrücke erreichen.

Aber auch sonst ist der Fluss eine Wucht, obwohl sich seine wahre Breite im Zentrum aufgrund der gewaltigen Truchaniw-Insel kaum erfassen lässt. Ich empfehle daher eine der diversen Bootstouren, bei denen sich der Fluss ganz anders erleben lässt und außerhalb des Zentrums seine wahre Ausdehnung zeigt.
Denn eines ist am Dnjepr nur selten möglich: Das Flanieren am Ufer. Zu häufig liegen brachial große, sechsspurige Straßen an seinem Ufer, so dass selbst an den wenigen Stellen mit Uferflaniermeile der Spaziergang kein Genuss ist.

Essen, trinken, genießen
Ich lasse es mir gerne gutgehen und sage zu einem abendlichen Drink nicht nein. Wenn es euch da ähnlich geht, dann solltet ihr unbedingt durch das lebendige Viertel Podil rund um den Kontraktplatz schlendern. Für Cocktailfreunde ist das Pink Freud ein Muss (alle Links in diesem Abschnitt führen zu Google-Maps). Fast Gegenüber liegt die Bierbar Beer Point mit guter Hausmannskost (trotz des Namens). Etwas versteckt, aber durch die Lage sehr schön ruhig gelegen, ist das italienische Restaurant Tisto, Syr i Titka Bella zu empfehlen.
Wer es aber richtig ukrainisch mag: „Varenychna Katyusha“ ist eine Mini-Kette mit vier oder fünf Dependancen in Kiew, die Pelmeni, Blini und fast alle anderen Klassiker anbietet.

Ich muss aber auch zugeben dass ich mich etwas schwer getan habe, gute Restaurants mit einheimischer Küche zu finden. Kiew befindet sich vielleicht gerade an dem Punkt, an dem alles pseudo-westliche hip ist, so dass „best Pizza in town“ oder Burger-Schmieden Konjunktur haben. Aus dem Weg gehen kann man dem aber notfalls immer mit Schawarma, wie der Döner hier heißt. Er hat hier eine lange Tradition!

Und natürlich bin und bleibe ich Craft-Beer-Fan! Besonders gefallen hat mir der Stand der Brauerei Tzypa auf dem Bessarabska-Markt: Einfach auf dem Markt mit Wurst, Käse oder Fisch eindecken und dann für unter 60 Gwynja durch das Sortiment trinken! (es gibt aber auch eine Bar nahe der Sophienkathedrale)
Unbedingt besuchenswert ist auch die Brauerei 2085 auf dem Kulturareal Art-Zavod, einer alten Industrieanlage. Dafür muss man zwar in die Platten fahren, dank der Metro M1 ist das aber einfach (rote Linie/ Endstation). Zudem liegt der große Lisova-Markt nebenan.

Wer kein Bier mag: Die Ukraine kann auf eine lange Weintradition zurückblicken. Zwar findet man überall italienischen und französischen Wein, aber traut euch ruhig an die lokalen Weine – sie sind gut und zudem günstiger! Gut gefallen für eine Snack und einen Wein hat mir das Na Stanislavskoho, auch das Vyno & Zdorovya sowie das Malevich kann ich empfehlen!

Mich hat außerdem fasziniert, dass Fruchtweine total beliebt zu sein scheinen. Die Kette Pyana Vyshnya verkauft zum Beispiel ausschließlich hauseigenen Kirschwein (nein, wirklich nichts anderes!), ihr findet die Läden an fast jeder Ecke. Mir hat darüber hinaus die Port-Weinbar gut gefallen – nomen est omen, es gibt Port und Vermuth, aber auch diverse Fruchtweine von Erdbeerwein über Himbeere zu Pflaume.
Falls ihr euch nicht entscheiden könnt, dann besucht den Kyiv Food Market an der Haltestellt Arsenalna. Der Begriff Markt trifft hier eigentlich nicht mehr zu, viel mehr reihen sich hier hippe Food-Plätze aneinander und drängen sich vor allem in einer großen Halle. Hier gibt es alles, was der moderne Stadtreisende sucht. Praktisch: Alle Stände in der Halle teilen sich eine große Sitzfläche, so kann man auch als Gruppe mit unterschiedlichen Vorlieben zusammen sitzen.
Und natürlich kann ich euch alle echten Märkte nur ans Herz legen – auch um dort zu essen! Der Bessarabska-Markt liegt mitten im Zentrum, der Lisova besticht durch seine Größe und wer es wirklich abgerockt mag, der macht während seiner Tour durch Podil einen Abstecher zum Zhitnii Rynok.

Der wilde Osten
Für mich zählt auf einer Reise nach Osteuropa immer auch ein Abstecher in die Plattenbauten zum Programm. Einerseits finden sich hier häufig spannende Embleme des Sozialismus, andererseits werdet ihr in Kiew ganze Straßenzüge voller Bau-Brutalismus finden. Vor allem die andere Flussseite und der Weg zum Flughafen Borispol sind gesäumt von endlosen Platten. Man muss aber auch sagen, dass vieles renoviert ist und sogar neue, moderne Giga-Komplexe hinzukommen. Zudem befinden sich an vielen Platten (aber nicht nur dort) großflächige Graffitis. Auch für Street-Art-Fans lohnt sich Kiew!

Wild sind in Kiew auch die Straßen. Ja, es gibt viele Schlaglöcher, aber mich hat auch hier eher der Gigantismus beeindruckt: Sechspurig, achtspurig, leider oft direkt am Fluss oder endlos geradeaus durch Wohnwürfel führend!
Doch, das sollte man gesehen haben! Wer aber dafür nicht extra rausfahren will: Verbindet es mit dem Lisova-Markt und dem Art-Zavod-Distrikt!

Praktische Tipps
Für die Einreise in die Ukraine benötigt ihr mit den deutschen Reisepass (Personalausweis genügt nicht) kein Visum, soweit ihr weniger als 90 Tage im Land bleibt. Aktuell ist aber eine Auslandsreiseversicherung notwendig (die wird an der Grenze eingefordert), die eine Covid-Erkrankung abdeckt. Falls ihr keine besitzt: Auf Visit Ukraine gibt es für unter 10€ die in der Ukraine akzeptierten Lösungen.
Im Land benötigt ihr erst einmal Geld. Aktuell sind 30 Gwynja etwa 1€ und am besten zieht ihr direkt am Flughafen Geld am Automaten. Zwar kann man in Kiew zu 99% mit der Kreditkarte zahlen, aber Bargeld schadet nie. Zur Orientierung: ich bin mit 25€ (800 Gwynja) am Tag gut ausgekommen.
Und vermutlich wollt ihr auch telefonieren. Roaming macht außerhalb der EU leider immer noch arm, aber vielleicht hat auch euer Handy eine Dual-Sim: Direkt am Flughafen gibt es in der Ankunftshalle einen Stand, der ukrainischen Simkarten verkauft (10GB für 300 Gwynja/ 10€). Allerdings müsst ihr hier mit Bargeld zahlen.
Beide Flughäfen sind mit Bus und Bahn angebunden, aber ich habe das Taxi genommen. Taxen vor dem Flughafen verbieten sich aus Preisgründen, auch in Kiew heißt die moderne Alternative Uber (oder noch besser: Bolt!). Vorteil: Der Preis steht vorher fest und das Taxi ist getrackt. Aber auch hier war Cash der King – also Bargeld dabei haben. Der Flughafen Borispol liegt weit, etwa 30km, außerhalb der Stadt, dennoch schafft man die Fahrt im Taxi für (je nach Verkehrslage) 12-15€.

In Kiew bewegt man sich am besten mit der beeindruckend tiefen und teilweise herrlichen dekorierten Metro. Die Fahrt kostet 8 Gwynja für jede beliebige Streckenlänge. Tickets gibt es am Eingang jeder Station. Die Taktung der Metro ist wirklich sehr gut, alle fünf Minuten kommt eine Bahn.
Natürlich bietet Kiew zahllose Hotels moderner Qualität. Ich hatte mich dennoch für das „Hotel Ukrainia“ entschieden. Es liegt direkt am Maidan und bietet eine tolle Aussicht, das Frühstück ist gut, die Zimmer sauber, ansonsten dominiert der Charme der 90er („Euroremont“ ist hier das Stichwort) und vieles ist etwas wackelig. Aber genau das hatte ich gesucht.

Ein Problem ist sicherlich die Sprache. Falls ihr nicht zufällig Ukrainisch sprecht, hilft Russisch – trotz der politischen Situation, denn es wird verstanden und hilft mindestens beim Lesen, wenn man Kyrillisch beherrscht. Englisch ist kaum verbreitet, positive Ausnahmen bildeten das Hotel sowie die Durchsagen in der Metro. Das war es aber auch, schon beim Bier in der Kneipe wurde es stellenweise schwierig.
Sicherheit und die aktuelle politische Lage
Kiew ist eine sichere Stadt, die Menschen sind freundlich und hilfsbereit.
Aber ja, es gibt ihn, den Krieg im Osten. Und das bleibt auch in Kiew nicht verborgen, patriotische Parolen finden sich ebenso wie Gedenktafeln für die Opfer. Tatsächlich hat mich die Zahl der Getöteten traurig gestimmt – wenn man bedenkt, dass dieser Krieg vor der Haustür Europas in unserer Wahrnehmung oft stiefmütterlich behandelt wird. Eine echte Bedrohung ergibt sich daraus für den Kiew-Besuch jedoch nicht.


Auch in Sachen Kleinkriminalität und Drogen erschien mir Kiew sicherer als Frankfurt oder Amsterdam. Alkoholgeschwängerte Obdachlose wird man aber immer wieder sehen, sie sind jedoch harmlos. Polizei ist vielerorts präsent und gilt auch als zuverlässig.
Und dann wäre da noch Tschernobyl. Der Reaktor ist wirklich nah, liegt ledig auf der anderen, oberen Seite des Kiewer Stausees. Touren werden angeboten, ich habe darauf verzichtet. Ob sich für Kiew eine höhere Strahlenbelastung ergibt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Weiterlesen
Ihr wollt noch mehr Bilder sehen? Dann klickt doch mal auf meine Story auf Instagram unter stadtwuchs oder unter welovepubs – oder besucht den Hashtag #stadtwuchskiew!
Diesen externen Bericht über die U-Bahn in Kiew fand ich zudem schön geschrieben – er bietet einen guten Blick in die Kiewer Metro, den ich so nicht eingefangen habe.
Natürlich gilt für alles hier: Stand 2021! Aber Kiew ist eine wunderbare Stadt abseits der bekannten Pfade. Probiert es einmal aus und ihr werdet sehen, wie sich die Schatzkiste öffnet!

2 Antworten auf „Kiew: Schatzkiste im Osten“